Remote Working – Podcast mit Katja Lis über Hintergründe und Denkansätze zum Thema „Schöne neue Arbeitswelt?“
Katja Lis kommentiert im aktuellen DDCAST des Deutschen Designer Club e.V. die Highlights der Podiumsdiskussion „Remote Working 2030 – Schöne neue Arbeitswelt?“, ein Hybrid-Event, das vom Deutschen Designer Club in Zusammenarbeit mit dem CLUK (Cluster der Kreativwirtschaft, aktuelle Veranstaltungsreihe CREATORS FOR FUTURE) am 29. Oktober im VITRA Workspace in Frankfurt veranstaltet wurde.
„Kreative haben die wichtige Aufgabe, positive Zukunftsbilder für die Arbeit von morgen zu entwickeln, um Unternehmen und Kulturen verantwortungsvoll mitzugestalten.“
Es lohnt der Blick in die Zukunft: Wie werden wir künftig miteinander arbeiten und kommunizieren?
Rund 35 Prozent der Beschäftigten in Deutschland arbeiten derzeit laut einer Erhebung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ganz oder teilweise von zuhause. Viele unserer Geschäftspartner*innen haben, wie wir im DBF, in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, dass ihre Teams dank Cloudlösungen, Videochats und Co. auch „remote“ produktiv zusammenarbeiten. Zugleich wirft das mobile Arbeiten für Arbeitgeber Fragen auf: Wie erreichen wir aktuell und in Zukunft unsere Mitarbeitenden? Wie lässt sich bei aller Flexibilität der Zusammenhalt im Team stärken? Wie sieht ein auf die neue Arbeitswelt abgestimmtes Kommunikationskonzept aus? Für überzeugende Kommunikationslösungen brauchen wir beides: inspirierende menschliche Begegnungen und innovative Tools.
REMOTE WORKING 2030
Sechs Thesen zur Arbeitswelt von morgen …
Werden wir noch Büros benötigen?
Das Büro wird zum Ort, an dem wir in die Identität und den Purpose unserer Unternehmenskultur eintauchen. Daneben sind Home-Office und Co-Working-Spaces sowie der digitale Raum gleichberechtigte Bausteine des künftigen Arbeitskosmos. Für Arbeitgeber besteht die Herausforderung darin, all diese Räume mit einer identitätsstiftenden Firmenkultur aufzuladen.
Welche Anforderungen stellen Remote-Teams?
Führungskräfte kommunizieren mit ihren Mitarbeitenden zunehmend über digitale Kanäle. Das erfordert neben klaren inhaltlichen Botschaften auch eine bewusste Gestaltung der Kommunikation. Auf den Anlass abgestimmte Gesprächsformate, festgelegte Zeiten und wiederkehrende Rituale geben Struktur. Einheitliche visuelle Settings unterstreichen die Wiedererkennbarkeit und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Wie können wir Zusammenarbeit organisieren?
Mehr denn je wird es von Bedeutung sein, die Kooperation über Gender- und Altersgrenzen, kulturelle Backgrounds und fachliche Disziplinen hinweg zu fördern. Digitalisierung und Remote Work bieten die Chance, anlass- und projektbezogene Teams zu bilden. Moderierte Formate mit wechselnden Teilnehmenden lösen starre Unternehmens-Hierarchien ab.
Wie sollte sich die digitale Arbeitswelt weiterentwickeln?
Um Kommunikation und Zusammenarbeit auch im virtuellen Raum sinnlich erlebbar zu machen, braucht es mehr als Video-Chats. Entwickler und Gestalter sollten die virtuelle Arbeitswelt als erweitertes Spielfeld der Interaktion begreifen. Beispielsweise könnten Anwendungen aus den Bereichen Augmented Reality oder Gaming zum Einsatz kommen, die eine eigene sinnliche Qualität mitbringen.
Wo werden wir kreativ sein?
Kreativität entsteht, indem Menschen miteinander diskutieren, Ideen fortspinnen, sich auch mal missverstehen und streiten. Dafür brauchen wir weiterhin das Zusammenkommen an inspirierenden physischen Orten. Digitale Kommunikationskanäle unterstützen eher die Informationsvermittlung als das produktive Abschweifen. Sie punkten, wenn es ans Ausarbeiten und Umsetzen kreativer Ideen geht.
Welche Anforderungen muss gutes Design erfüllen?
Klimaschutz, Armutsbekämpfung und Chancengleichheit – unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. Als Kreative können wir einen wertvollen Beitrag leisten, indem wir mit unseren Designs kraftvolle Zukunftsbilder und aufmerksamkeitsstarke Erzählungen erschaffen. Das setzt voraus, dass Nachhaltigkeit als wesentlicher Bestandteil der Gestaltung begriffen wird.
Katja Lis setzt mit ihrer Arbeit bewusst auf die Bildung von Netzwerken in der Kreativwirtschaft und darüber hinaus. Als DDC-Mitglied ist sie Mitgründerin der Plattform „Women of DDC“, welche die Sichtbarkeit, die Vernetzung und das Unternehmertum von Gestalterinnen deutschlandweit stärkt.
Titel-Grafik: Nicolas Markwald ©️DDC e.V.